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Ein fröhlich lächelnder Schwarzer Mann mit Glatze und kurzem grauen Bart trägt einen lila Wollpulli mit Blattmuster vor einem schwarzen Hinterrgund. Neben dem Foto ist das Buchcover der Lesung eingeblendet, ein rosa-gelb-grüner Farbverlauf.
© Phil Dera
Ein fröhlich lächelnder Schwarzer Mann mit Glatze und kurzem grauen Bart trägt einen lila Wollpulli mit Blattmuster vor einem schwarzen Hinterrgund. Neben dem Foto ist das Buchcover der Lesung eingeblendet, ein rosa-gelb-grüner Farbverlauf.
© Phil Dera

Diasporic Echoes im Avant-Garten

Lesung: Musa Okwonga "In The End, It Was All About Love" / Konzert: Maxym Pustovit "Unihorn"

Vergangene Termine

Archiv

Donnerstag

18.08.22

18:30

Ab 18:30 (Lesung auf Englisch) Musa Okwongas berührendes Essay »In The End, It Was All About Love« (erscheint im Herbst auf Deutsch im Mairisch Verlag) erzählt davon, wie es ist, sich als Schwarzer Mann in Berlin zurechtzufinden und seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander in Einklang zu bringen. Der Protagonist kommt in Berlin an, um in der Stadt, die sowohl für ihren Hedonismus als auch für ihre Weltoffenheit bekannt ist, Frieden und vielleicht auch Liebe zu finden; und stellt dann fest, dass die Probleme, die ihn seit langem verfolgen, ebenfalls dort angekommen sind. Während er sich seinem vierzigsten Geburtstag nähert und damit dem Alter, in dem sein Vater in Uganda getötet wurde, lässt er sich durch die Stadt treiben, durch ihre langsamen Tage und bodenlosen Nächte, und fragt sich, ob er jemals dem Trauma entkommen wird, das der Tod seines Vaters hinterlassen hat. Während die Welt insgesamt unsicherer wird, erzählt Okwonga von Einsamkeit, Verlust, Ängsten und Selbstakzeptanz. Die episodische Struktur ahmt die Art der kurzen Begegnungen nach, die für das Leben des Erzählers in Berlin so charakteristisch zu sein scheint. Durch die Verwendung der zweiten Person erleben die Leser*innen die Welt auf intime Weise durch die Augen des Protagonisten. Dabei erzählt Okwonga »präzise und allumfassend in einem Satz. Seine Poesie ist intim und klug, leidenschaftlich und schön« (Kate Tempest). »In The End, It Was All About Love« ist eine ehrliche Erzählung über Liebe, Sexualität und Spiritualität; über Rassismus, Dating und Entfremdung, und über die Flucht vor dem größtmöglichen Schmerz. Es ist auch eine Liebeserklärung an Okwongas Wahlheimat Berlin - angespannt, stürmisch und doch durch und durch von Zuneigung geprägt.

Musa Okwonga, geboren 1979 in London, ist ein britisch-ugandischer Schriftsteller, Journalist und Musiker. Er verfasste zahlreiche Essays und Artikel über Kultur, Rassismus, Gender, Musik, Sport, Politik und Technik. Seine Texte erschienen unter anderem in The Economist, The Guardian, The Independent, The New Statesman und The New York Times, aber auch in der Zeit und der taz. Über Fußball hat er zwei Bücher veröffentlicht, außerdem einen Lyrikband und einen persönlichen Bericht über seine Zeit an der renommiertesten Schule Großbritanniens, dem Eton College. Seit 2014 lebt er in Berlin-Friedrichshain.

Ab 20:30 Der Jazz-Trompeter und Komponist Maxym Pustovit war vor dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine weltweit auf Tour. Seitdem lebt er in Hamburg. Mit UNIHORN präsentiert er virtuose Sounds zwischen Jazz Lounge und Deep House.


Eine dreiwöchige Veranstaltungsreihe vereint mit Lesungen und Konzerten diasporische Stimmen auf der Waldbühne unter Birkenbäumen.

Selten hat es in Europa eine so große Welle der Solidarität und Offenheit gegenüber Schutzsuchenden gegeben, wie sie aktuell im Kontext des russischen Angriffskriegs in der Ukraine zu spüren ist. Weil wir diese Energie lieben und sie uns für alle wünschen, die ihre Heimat verlassen müssen, präsentiert das Sommerfestival in Kooperation mit der ZEIT Stiftung und dem NDR jeden Donnerstag bis Samstag Autor*innen und Musiker*innen, die von Umbruchzeiten und Vertreibung, von der Suche nach Zugehörigkeit, und von globalen politischen und familiären Verflechtungen erzählen. Jeder Veranstaltungsaben beginnt mit einer Lesung inklusive Autor*innengespräch mit NDR Moderator*innen und geht mit akustischen Konzerten im kleinen Rahmen weiter, die von Anas Aboura und Alexei Volinchik programmiert wurden.


Lesung: Musa Okwonga

Gespräch: Musa Okwonga, Yolanda Rother (Moderation)

GEFÖRDERT von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius

IN KOOPERATION mit NDR Kultur