Die berühmteste Kettenreaktion der Kunstgeschichte, Fischli/Weiß’ Film „Der Lauf der Dinge“,hat nun ihr Äquivalent im Tanz: ein mitreißender Schneeballeffekt mit 15 Tänzer*innen.
Rachid Ouramdane gehört mit Olivier Dubois zu den Choreografen Frankreichs, die mit konzeptueller Strenge auch für große Ensembles und Bühnen expressiv-kraftvolle Arbeiten entwerfen. Mit TENIR LE TEMPS zeigt Ouramdane nun eine beeindruckende Arbeit über das Verhältnis von Individuum und Gemeinschaft in Krisensituationen: 15 Tänzer*innen befinden sich in einem durchchoreografierten System aus rhythmischen Bewegungen und Domino-Effekten – und finden darin trotzdem zu Momenten berührender Individualität. Wie in Fischli/Weiß’ legendärem Film „Der Lauf der Dinge“, wo eine Kettenreaktion zur spannungsgeladenen Reflektion über Gut und Böse, Abhängigkeit und Freiheit, Gesetz und Chaos wird, schafft Ouramdane eine bild- und temporeiche Meditation über exiszentielle Kräfteverhältnisse. Bereits in früheren Arbeiten hat Rachid Ouramdane Tanz immer auch politisch verstanden und formal hin zu anderen Medien geöffnet: Seit zehn Jahren arbeitet er mit seiner Compagnie L‘A. an Stücken über die Folgen von Gewalt und über seine Geschichte als französischer Sohn algerischer Einwanderer; er realisierte verschiedene Community-Projekte und integrative Arbeiten und bezog Film, Kunst, Literatur und Musik als wesentliche Elemente ein.
Publikumsgespräch am DO 25.08.
„Ouramdane is an essayist of the highest order, a writer of bodies that have one thing in common: the act of survival.“ New York Times
Tenir le temps / Rachid Ouramdane (trailer) from CCN de Grenoble on Vimeo.
Produktion: Centre chorégraphique national de Grenoble Ko-Direktion: Yoann Bourgeois und Rachid Ouramdane Koproduktion: L’A./Rachid Ouramdane, Bonlieu Scène nationale d'Annecy, Festival Montpellier Danse 2015, dans le cadre d’une résidence à l’Agora, Cité internationale de la danse, Théâtre de la Ville - Paris, MC2: Grenoble, Unterstützt von: Centre national de la danse contemporaine d'Angers, Centre chorégraphique national de Grenoble (Accueil Studio 2015), Ménagerie de verre (Studiolab); Adami and Spédidam. In Partnerschaft mit Ruben Sanchez Dance Wear. Unterstützt von: Ministère de la culture et de la communication/DRAC Île-de-France dans le cadre de l'aide à la compagnie conventionnée et de la Région Île-de-France au titre de la permanence artistique.
Das Centre Chorégraphique national de Grenoble ist subventioniert vom Drac Rhône-Alpes/Ministère de la culture et de la communication, Ville de Grenoble, Département de l'Isère, Région Auvergne-Rhône-Alpes, Institut français für internationale Projekte.
Gastspiel mit freundlicher Unterstützung des Institut français und des französischen Ministeriums für Kultur und Kommunikation / DGCA.
Music is available on www.jeanbaptistejulien.bandcamp.com/
Kartentelefon +49 40 270 949-49
tickets@kampnagel.de