Poppig glitzernd leuchtet der Vorhang im Hintergrund der Bühne. Bei näherem Hinsehen entpuppt er sich als Geflecht leerer Patronenhülsen, Zeichen der Gewalt und Zerstörung im vom Krieg gebeutelten Kongo. Das hochkarätige Künstler-Team bestehend aus dem kongolesischen Countertenor Serge Kakudji, dem belgischen Komponisten Fabrizio Cassol und dem Star-Choreografen Alain Platel, der zuletzt mit dem mehrfach ausgezeichneten Stück TAUBERBACH auf Kampnagel zu sehen war, konfrontiert bildgewaltige Sprache mit den Arien von Georg Friedrich Händel und Christoph Willibald Gluck. Für ihre gemeinsame tänzerische Pop-Oper, die bei den Wiener Festwochen 2014 uraufgeführt wurde, ließen sie sich von der kongolesischen Bewegung der Sapeurs inspirieren, jene kongolesischen Dandys, die eine manieristische Eleganz und lebensbejahende Attitüde pflegen. COUP FATAL widersetzt sich dem alltäglichen Schmerz und dem kongolesischen Kriegsgräuel durch seine widersprüchliche Schönheit, ansteckende Vitalität und Lebenslust.
Publikumsgespräch mit den Künstlern am [Do] 28.05. nach der Vorstellung
»Hier steht keine Figur aus einer Barockoper auf der Bühne, hier steht ein schwarzer Countertenor, der mit reinster, unverbrauchter Stimme das Leiden eines ganzen Kontinents empfindet.« (Süddeutsche Zeitung)
Eine Koproduktion der Wiener Festwochen, Théâtre National de Chaillot, Paris, Holland Festival, Amsterdam, Festival d’Avignon, Theater im Pfalzbau, Ludwigshafen, TornoDanza, Turin, Opéra de Lille
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