Zeitgenössisches Theater und zeitgenössischer Tanz haben die Zuschauer*innen aus der passiven Koexistenz im unbeleuchteten Teil des Raumes befreit und ihnen eine neue Position zugewiesen. Seit Beginn ihrer Trilogie lädt Jenny Beyer das Publikum zu ihren Proben und Aufführungen ein, um dem Verhältnis zwischen Publikum und Tanz auf den Grund zu gehen. Wie vielfältig, politisch und paradox die Rolle als Zuschauer*in sein kann, lernen beide, Publikum und künstlerisches Team, durch neue Perspektiven im Probenprozess und auf der Bühne kennen. Während der erste Teil der Trilogie, LIEBE, die Nähe zum Thema hatte, sitzt das Publikum in GLAS weit entfernt auf der Tribüne. Wie kann es von dort aus in das Geschehen auf der Bühne eingebunden werden? Wie entsteht das Gefühl von Distanz? Und wie kann diese Distanz berühren? Jenny Beyer verschiebt mit ihrem neuen Stück Wahrnehmungen von Grenzen und Differenzen, die traditionell von der vierten Wand markiert sind und macht die theatrale Nulllinie zur Bedingung neuer Erfahrungen.
GLAS ist eine von vier Produktionen aus FOKUS TANZ (04.-13.02.).
Gefördert durch die Konzeptionsförderung der Kulturbehörde Hamburg, das Nationale Performance Netz (NPN)
Koproduktionsförderung Tanz aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund
eines Beschlusses des Deutschen Bundestags sowie die Hamburgische Kulturstiftung.
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